You are currently viewing PIMP DEINEN SOZIAL-STATUS

PIMP DEINEN SOZIAL-STATUS

Beginnen – Gestalten – Beenden
Die Macht der Initiative

Gleich vorweg, wir sind KEINE Verfechter der Dominanz-Theorie!
Bei uns gilt das Motto: Kommunizieren & trainieren!
Natürlich ist POSITIVE VERSTÄRKUNG das Mittel der Wahl.

Aber wo Ignoranz, Rüpelhaftigkeit und Respektlosigkeit herrschen, sind die Einsatzmöglichkeiten dafür ja leider eher gering…

Die Grundprobleme im Umgang mit Hunden liegen ja meist nicht im Kommandotraining, sondern im sozialen Miteinander. Im Integrationsprozess des Hundes in die Familie gibt es viele Missverständnisse und Fehl-Interpretationen. Liebe, Futter und Entertainment sind eben nicht ausreichend, um dem Hund einen stabilen Rahmen zu schaffen, der ihn „trägt“ und der seine Energie, seine Abenteuerlust und seine Entwicklungsphasen auffangen und verwalten kann.

Mit „sozialem Status“ meinen wir die Rollen, die jeder in der Mensch-Hund-Beziehung ein- und annimmt und mehr oder weniger erfüllt. Der Status, den ich von meinem Hund zugesprochen bekomme, ist ein SPIEGEL MEINES EINSATZES.
Was ich wie einpflege, bekomme ich zurück.

Mein Status ist Ausdruck meines SELBST-BEWUSSTSEIN, meines SELBST-WERTES und letztendlich für wie kompetent ich vom Hund erachtet werde. Keiner möchte seinen Hund unterwerfen oder ihn bezwingen, vielmehr möchten wir ihn überzeugen, dass wir es gut mit ihm meinen und ihn motivieren sich an uns zu binden und sich uns gegenüber in der Folge dann auch VERBINDLICH zu verhalten, also zuverlässig.

Wie sind unsere Vorgaben dazu?
Verhalten wir uns verbindlich ihm gegenüber oder mehr nach Gefühl und Komfort?

Und wessen Perspektive zählt?
Die meines Hundes als Gegenüber oder meine eigene, die dem Hund aber wohl eher „artfremd“ ist?

Hunde wie Menschen sind soziale Geschöpfe, gepolt auf ein Leben in Gemeinschaft. Jede Gemeinschaft bildet Strukturen, die sich durch den Umgang, durch Erfahrungen und durch individuellen Einsatz formen. So auch in der Mensch-Hund-Beziehung. Wir kennen doch alle Sprichwörter wie „Willst du etwas gelten, mach dich selten“ oder „Etwas verwehren steigert das Begehren“ oder „Distanz schafft Nähe“

Da ist doch etwas dran, schauen wir doch mal genauer hin und gleichen wir mal Mensch und Hund ab:
Wer besetzt welche Rolle? Wer ist Initiator und wer Steh-Auf-Männchen?
Nicht der Stärkere setzt sich durch, sondern der sozial Geschicktere.

Ist es geschickt so ziemlich jedem Impuls des Hundes nachzugeben?
Welche Status-Informationen werden dadurch weitergegeben an den Hund?

  • er kratzt an der Tür, er wird rausgelassen.
  • er stupst um gestreichelt zu werden, was prompt erfolgt
  • er klappert an der Schüssel weil es Fressenszeit ist
  • er drängelt an die Tür weil er Gassi will- Jetzt!
  • Spiel-Animation ebenfalls genau wenn Herrchen/Frauchen die Füße mal hochlegt
  • …und so weiter und sofort…

Die Macht der Impulse ist entscheidend für meine Rolle im „Rudel“.
Wer beginnt, wer gestaltet und wer beendet?

Lässt euch der Hund auch öfter mal stehen?
Geht er einfach aus dem Spiel oder grundsätzlich von euch weg?
Löst er Kommandos auch einfach mal selbständig auf?

Der Dreiklang aus Beginnen – Gestalten – Beenden ist ein MEGA WICHTIGES TOOL im Werkzeugkasten von Führungskompetenz!
Wer der Beginner ist, hat in der Regel auch einen Plan zur Gestaltung und so wird die Kontrolle über das Ende natürlich auch um vieles leichter bis selbstverständlich. – Quereinsteiger und Mitmacher sind aktiv beteiligt, keine Frage, aber sie sind nicht am „Drücker“. Diesen Dreiklang bewusst zu leben verlangt natürlich reflektierten Einsatz, keine Frage, so nebenbei geht das nicht, aber so nebenbei werde ich auch nicht die „Leitfigur“ meines Hundes!

Wer also ist der „Macher“ in der Familie?
Nur 3 Tage beobachtende Forschung offenbaren, was man irgendwie schon immer erahnt hat oder sogar wusste: Der Hund initiiert unglaublich viele „soziale Events“. Die Familie REAGIERT nur und geht damit „liebevoll“ auf ihren Vierbeiner ein.
Gut oder Schlecht? Richtig oder Falsch?

An dieser Stelle spricht der Hundetrainer klare Worte:
Verhalten ist nie gut oder schlecht, richtig oder falsch. Jedes Verhalten ist wichtig und hat Berechtigung in der ein oder anderen Situation. Entscheidend ist MEIN ZIEL und der Kontext.


Was also will ich als Hundebesitzer?
Nur dann kann ich Verhalten unterteilen, nämlich in zielführend – erwünscht und nicht zielführend-unerwünscht.

Will ich einen Hund der selbstverständlich auf meine Impulse reagiert?
Der Kommandos und Weisungen annimmt?
Der sich an mir orientiert und der meine Zuwendung und Initiativen schätzt?
Ja klingt traumhaft, oder?

Dann benehmen wir uns doch bitte auch so!
Beginnen wir uns nach diesen Zielen zu verhalten, wird der Hund uns das spiegeln.

Rückruf mit Begeisterung für die Nähe zu seinem Menschen?
Dann grenzen wir uns und unsere Nähe doch öfter mal ab im Alltag. Ist es wirklich so schwer dem Hund sagen, dass er mal nicht dran ist? Oder dass jetzt mal keine Prio auf seiner Idee liegt, sondern ich in meinen ToDos bleibe?

Holen wir uns doch die Initiativkraft, die wir brauchen aus der Umgestaltung des Alltags:

Er drängelt an der Tür:
Jetzt noch nicht, Geh z.B. auf die Decke.
Warte dort. Oder wir ignorieren und machen jetzt erst zu Ende was wir tun.

Er kommt um mich in seinen Fokus zu holen mit Charme aber körperlich Aufdringlich, streichel mich Herrchen,
kraul mir den Rücken, los Zuwendung jetzt, egal was du tust:
– Heben wir die Hände zum STOPP und schicken ihn auch mal weg. Abblitzen hin und wieder erhöht den Wert meiner Zuwendung.

Und als TOPPING bitte laden wir unsere Hunde ein – zu was auch immer!
Als ob mein Hund mich an meinen Versorgungsauftrag erinnern muss, als ob ihm etwas fehlen würde, als ob ich ihn nicht im Herzen und in der Verantwortung hätte!

Einen Hund zu integrieren heißt, ihn in unseren Rhythmus zu holen und nicht ihn zum Taktgeber der Familie zu machen!

Die GESTALTUNG der Versorgung ist der Schlüssel zu Beachtung und Orientierung. Nicht der Hund gibt vor, unsere VORGABEN zählen. Hunde sind wunderbar anpassungsfähig, nutzen wir dieses Geschenk der Natur und füttern wir sie mit Vorgaben, Entscheidungen und Management, – sie werden es lieben und dankend annehmen.  

Aus diesen Verhaltensvorgaben entsteht Orientierung am Mensch, nicht umgekehrt. So wichtig, wenn wir Bello in der „freien Wildbahn“ Gassi führen und er den vielen Außenreizen ausgesetzt ist… Aus diesem Dreiklang entsteht Wertschätzung für meine Apelle und selbstverständliches Handling im Transfer zu anderen sozialen Interaktionen.

Und besinnen wir uns auf unsere Motivation zur Hundeanschaffung:
– Bereicherung
– Harmonie
– eine Freizeit-Insel
– ein Ausgleich zum Stress im Job
– uns so weiter…

Ist es nicht so, dass (m)ein Hund und sein Bedürfnis nach Status und Struktur uns nicht höchst motiviert, uns mit Fragen nach uns selbst auseinanderzusetzen? Wer bin ich und was will ich?

Sehe ich mich wirklich als Steh-auf-Männchen oder ist mein Hund nicht doch ein „Bringer persönlicher Freiheit“?
Ein Appell an meinen Selbstwert?
Definiere ich mich nach der Versorgung, die ich ihm schenke und schenke und schenke, hoffend dass ich erhört werde in „Gegenliebe“? Oder ist es nicht so, dass ein Hund uns dazu bringt, es geradezu verlangt, dass ich die Balance von Geben und Nehmen EINFORDERE?
Dass ich mich selbstbewusst positioniere?
Dass ich mich selbst besser kennenlerne und mich mit und über meinen Hund besser aufstelle in Sachen Präsenz und Selbstwahrnehmung?

Die menschlichen Knoten in diesem Bereich sind oft auch die Knoten in der Mensch-Hund-Beziehung. Nicht jeder ist der geborene souveräne Anführer, aber in jedem von uns schlummern die Anlagen dazu. Unser Hund weckt und fördert sie.

Arbeiten wir ihm zu und nehmen wir unseren Status in die Hand,
auf dass unsere Hunde stressfreier leben können!

Wenn wir Dich dabei unterstützen können,
komm gerne auf uns zu!

Dein Team SYSDOG
Sabine & Simone

 

 

Schreibe einen Kommentar