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Dein Belohnungsmanagement im Check TEIL 1

Bewusster Einsatz zur richtigen Zeit

Der Umgang mit Belohnungen ist das, was uns Hundebesitzern im Zusammenleben mit unseren Hunden oft am leichtesten fällt.  Wir loben doch viel lieber, als eine Grenze setzen (zu müssen). Wir belohnen den Hund, tun ihm etwas Gutes und fühlen uns ihm wieder ein Stück näher.
Auf beide Seiten eine WinWin-Situation?

So schaut es zumindest auf den ersten Blick aus…

Egal ob es sich um Leckerlies, Spielzeug oder Aufmerksamkeit handelt, meist wird es spontan und unüberlegt eingesetzt. Wie oft geben wir unseren Hunden einfach mal was nebenbei oder nehmen das, was gerade zur Hand ist als Belohnung. Natürlich verschmäht der Vierbeiner den Happen nicht und frisst ihn wahrscheinlich auch ohne zu zögern. Spielzeug wird ebenfalls spontan und oft im Handling unüberlegt genutzt. Was soll auch falsch laufen? Der Hund freut sich ja offensichtlich über alles was fliegt oder schmackhaft riecht. Über die Wahl, Timing oder Art und Weise der Belohnungsübergabe macht man sich meist nicht viele Gedanken.

Übertragen wir diese Situation mal auf die Menschenwelt:
Du übst einen Job aus und eine der größten Motivation jeden Tag zur Arbeit zu gehen ist unter anderem das Gehalt, welches wir Ende des Monats erhalten. Mit ihm können wir uns unser Leben mit allem was dazu gehört finanzieren. Sollte die Arbeit Spaß machen, natürlich umso besser. Wenn sie keinen Spaß macht, ist das Gehalt oder sogar eine Bonuszahlung eine Motivation sie trotzdem zu erledigen.

Vieles, was wir vom Hund wollen, macht ihm wahrscheinlich weniger Spaß, als seine eigene Idee zu der jeweiligen Situation. Als Hund nimmt er Führung an, der Mensch kann die Prioritäten seines Hundes zu fast 100% beeinflussen! Sorgt dafür, dass es Gehalt und sogar Zuschlag gibt, so lohnt es sich und ihr erkennt an, dass er für euch seinen „Eigensinn“ aufgibt.

Wenn unser Chef, der einflussnehmende Faktor in Sachen Gehalt, uns für jeden Kaffee, den wir ihm netterweise und vielleicht unaufgefordert vorbeibringen, einen Bonus ausschüttet, nehmen wir diesen natürlich gerne an, sehen aber den Wert dieses Geldes nicht wirklich, – es war doch nur ein Kaffee…

  • Achte bei Deinem Hunden darauf unaufgeforderte Aktionen nicht zu oft zu belohnen.
  • Unterscheide zwischen „Rücksprache“ und „was Anbieten um abzustauben“.
  • Achte darauf den Wert eures Kommandos nicht zu schmälern durch belohnen von Aktionen ohne Kommando.
    Der Hund kommt auf dem Gassi mal vorbei? Lächelt ihn an, nickt ihm zu, mehr nicht. Wenn Du ihn jedoch präzise mit Signal rufst und er kommt, dann belohnt ihn! Die Ausführung von Kommandos lohnt sich.

Mache ich in meiner Firma einen wirklich guten Job, der alle ein Stück weiterbringt und mein Chef ignoriert dies oder schenkt mir dafür einen Kugelschreiber, scheint dies für mich unfair und demotivierend. Die Verhältnismäßigkeiten passen nicht, mein Verdacht: Mein Engagement wird nicht wertgeschätzt oder der Chef hat sich nicht mit mir und meiner Arbeit auseinandergesetzt, um diese entsprechend honorieren zu können. Die Einstellung gegenüber meinem Arbeitgeber sinkt und die Arbeitsmoral geht Richtung Null. Die unüberlegte, ja unfair empfundene Art und Weise mit dem Gehalt umzugehen führt zu Kompetenzverlust. Was uns bleibt wäre ein Jobwechsel…

Übertragen gedacht haben unsere Hunde nicht die Wahl auszuziehen, sonst würde diese Option mit Sicherheit der ein oder andere wahrnehmen. Auch im Umgang mit dem Hund ist der Einsatz von Gehalt (Futter/Spielzeug/Aufmerksamkeit) eine Wertschätzung an sein Tun.

Jackpot-Lottogewinn! Wenn wir ohne jegliche Leistung plötzlich Millionen auf dem Konto hätten berauscht uns dies möglicherweise eine Weile aber die Motivation, überhaupt noch Arbeiten zu gehen, sinkt auf null. Man kann sich nun alles Leisten, was man sich für Geld kaufen kann aber der wirkliche Wert es zu besitzen sinkt.

Ein Hundeleben im „Schlaraffenland“ bringt ebenfalls eine niedrige Motivationsbereitschaft seinem Besitzer gegenüber mit sich. Warum soll der Hund Einsatz zeigen, wenn ihm doch sowieso alles zusteht. Und wenn der Hund schon die kompletten Bonuszahlungen kassiert hat, was kann denn der Besitzer überhaupt noch aus dem Hut zaubern, was beeindruckt, motiviert und den Hund in seinem Tun bestätigt. Wahllos dem Hund Leckerlies geben oder ihn mit frei zur Verfügung stehenden Spielzeugen zu überhäufen mindert den Wert der Belohnung und somit die eigentliche Bestätigung, wenn wir dem Hund Anerkennung zeigen möchten.

Eine durchdachte Ressourcenverwaltung ist also auch Grundlage für ein gutes Belohnmanagement. Ein bewusstes Belohnungsmanagement zur rechten Zeit und in der richtigen Art und Weise eingesetzt gibt dem Hund ein intensives Feedback im entsprechendem Reizumfeld. Für den Hund entsteht ein Anreiz, bei dem es sich lohnt erneut zuzuhören und Einsatz zu zeigen.

Unterschätze nicht, wie das Gehalt, der Bonus oder die Belohnung die Motive und Motivationen von Mensch wie Hund beeinflusst!

to be continued:
In Teil 2 schauen wir uns unser Belohnungsmanagement mal genauer an, um es zukünftig optimierter zu gestalten und somit ebenfalls unser Standing bei unserem Hund zu verbessern…
Hier geht´s zu Teil 2

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